sunnuntai 3. helmikuuta 2013

Weihnachtspredigt 2012


Joulusaarna
Tämä saarna pidettiin käsittämättömän kauniina talviaamuna 21.12.2012 Suomenlinnan kirkossa aamulla kello yhdeksän.
 
Predigt in der Weihnachtskirche am 21.12.2012 in der Suomenlinna-Kirche

Liebe Brüder und Schwester in Jesus Christus! Rakkaat siskot ja veljet Jeesuksessa Kristuksessa!

Unsere Weihnachstreise hat heute Morgen begonnen: die Fähre übersetzte uns auf die Suomenlinna-Insel, auf eine Festungsinsel, die im Laufe der Jahre die Stadt entweder vor Russen, Schweden, Engländern, Deutschen oder vor uns selbst geschützt hat. Der hellsichtige hat schon vor der Kirche bemerkt, dass sie von den alten, aufgestellten Kanonen umgeben ist. Wir befinden uns in einer Kirche, die früher eine orthodoxe Garnisonskirche, also eine Kirche für die Soldaten war. Als Finnland im Jahre 1917 unabhängig wurde, begann der schwere Bürgerkrieg. Wo heute die Sommerfrischler sorglos ihre Decken ausbreiten und das Leben genießen, lag im Jahre 1918 ein Lager für die gefangenen Rotgardisten, in dem die Lebensumstände unbeschreiblich waren. Der Preis für den jetzigen gesellschaftlichen Frieden und Wohlstand ist hoch gewesen. In den 20-er Jahren wollte man alle Spuren des ehemaligen russischen Herrschers ausjäten. Dies galt auch dieses Gotteshaus, die früher wie eine richtige orthodoxe Kirche mit Zwiebeltürmen aussah. Nach der Renovierung bekam die Kirche ihr schlichtes, lutherisches Aussehen und dient seitdem als ein evangelisches Gotteshaus.

Heute können wir uns darauf freuen, dass wir dieses Fest gemeinsam mit unseren orthodoxen und katholischen Brüdern und Schwestern feiern dürfen. Weihnachten verbindet uns alle, egal in welcher Tradition wir aufgewachsen sind. Ohne Bethlehem, Stern und Krippe wären wir heute nicht hier.

Wir wissen alle was ein Wiederkäuer ist. Die lieben Kreaturen auf der Wiese produzieren uns durch abwechslungsreiches Hin und Her frische Milch. Die katholischen mittelalterlichen Kirchenväter sprachen auch über das Wiederkäuen, aber im geistlichen Sinne - sie nannten es „ruminatio“. Das bedeutet, dass wir die alltäglichsten Worte des Evangeliums, die wir alle Jahre wieder hören, auskosten sollten und versuchen dadurch tiefer in die Geschichte einzudringen und vielleicht auch dabei einen Schluck Milch zu bekommen. Fangen wir an mit den alltäglichsten Worten des Weihnachstevangeliums.

Es begab sich aber zur der Zeit. Mit dieser Zeitbestimmung beginnt das Evangelium. Die Zeitrechnung beginnt vom Christi Geburt. Das Christentum wurde zur der Zeit begründet. Dass Christus als ein Mensch in die Welt kam, war ein historisches Ereignis. Es gibt keine merkwürdige und von unserem Leben getrennte Jesus-Zeit, wo sich die abenteuerlichsten Wunder geschehen. Die Zeit Christi ist die Zeit, die wir als Menschen kennen. Das will auch unser Evangelist Lukas betonen, wenn er den Kaiser und den Statthalter mit Namen erwähnt. Das Christusereignis ist geschichtlich eingebettet. Es begab aber zur der Zeit. Dieser Satz ist schon ein Gnadensatz: die Wende in der Geschichte der Menschheit war schon vor zweitausend Jahren, Weihnachten ist schon vor mir da gewesen und wird nach mir sein. Weihnachten kommt auch ohne meine eigenen Anstrengungen.

Und diese Schätzung war die allererste. Die Schätzung bedeutete, dass Maria und Josef Steuer zahlen sollten. Sie waren anständige Bürger und wollten dem Kaiser geben was ihm gebührte. Die Steuern könnte man auch als „offizielle Nächstenliebe“ nennen. Der Staat liebt seine Bürger mit den Mitteln, die er von denen eingesammelt hat. Von Natur aus wollen wir nicht teilen sondern horten. Vor einer Woche hatten wir in der Schule die Schriftstellerin Rosa Liksom zu Besuch. Jemand erkundigte sich nach ihrem Menschenbild. Sie sagte, dass die kulturelle Schicht in einem Menschen so dünn sei, dass wenn man die ein bisschen kratzt, sieht man schon eine Bestie. Wir Christen nennen das mit dem Namen Erbsünde. Wir sind von Natur aus nicht gut sondern schlecht. Wir geben, wenn wir geben müssen. Aus der Kirche kann man austreten aber nicht aus dem Staat. Steuer müssen wir zahlen. Das müssten auch Maria und Josef tun. Als ein alter Steuerzahler sage ich euch allen als zukünftige Steuerzahler: zahlt mit Freude. Teilen ist ein Zeichen der Liebe und die Liebe ist das Größte.

Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe. Vielleicht theologisieren wir die Windel nicht allzu sehr. Windel wie Windel. Bertold Brecht hat in seinem Wiegenlied einer proletarischen Mutter geschrieben „Wo ein Paar Windel und Tücher, riesige Siege sind“. Millionen von Müttern dieser Welt wissen auch heute nicht, wie sie ihre Babys einwickeln sollten. Mit dieser biblischen Windel ist vielleicht gemeint, dass das Kind ein gewöhnliches Kind war, wie die anderen.

Woher Maria den Stoff ergattert hat, aus ihrem Kopftuch oder zerfetzte sie die Hose von Josef, wissen wir nicht und spielt auch keine Rolle. Wichtig ist, dass Jesus ein Mensch wurde, kein Semi-Mensch, Als-ob-Mensch oder Möchte-gerne Mensch, sondern ein richtiger Mensch. Luther hat gesagt: „Je enger wir Christus mit unserer Natur und Fleisch verbinden, desto trostvoller ist das uns.“ Aber er sagte auch: „Die Windel ist die Heilige Schrift, worin die ganze christliche Wahrheit eingewickelt ist. „Vielleicht sollten wir die geheimnisvolle Botschaft der Windel während der Ferien wiederkäuen.

In unserem Handprogramm seht ihr zwei Krippen dargestellt: das erste ist das Bild von Sieger Köder mit Namen „Das Wort ward Fleisch“ und das andere „Die Anbetung der Hirten“ von Rembrandt. Heute am Tage der Wintersonnenwende ist uns ein Teil der Botschaft des flämischen Meisters klar: Einbruch des Lichtes, Anfang des Frühlings, Überwindung der Dunkelheit keimen schon. Wir lechzen nach Licht und Sonne. Die vierschrötigen Hirten bewundern das Kind, aus dem das Licht strömt. Hier ist die Weihnachtsbotschaft: Christus ist das Licht meines Lebens.

Dieselbe Botschaft wird nur andres ausgedrückt in Köders Gemälde. Derjenige, der die Mikroschrift entziffern kann, liest im Buch in der Krippe: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt!“ Die einfache Botschaft über Christi Geburt ist bei Johannes, aus dessen Evangelium die Verse stammen, durch die griechische Geisteswelt gesiebt worden. Der Logos, der Unbewegte Beweger, der Anfang und Ende ist da im Stall, in der Krippe, in den Windeln. Welch ein Widerspruch! Christus ist zu denen gekommen, die kein Zuhause haben, zu den armen, zu denen, die keine feste Stelle im Leben haben.

Die Hirten gehörten sicher auch zu solchen Menschen: wenn die anderen in ihren warmen Betten schliefen, waren sie im Einsatz für die ganze Gemeinschaft. Sie sorgten dafür, dass alles läuft, wie es laufen soll. Die Hirten waren die ersten Zeugen bei Christi Geburt. Er kam eben zu den „mühseligen und beladenen“, damit er sie erquicke.

Ähnlich wie die Hirten sind wir heute hier: alles haben wir gegeben, durch dick und dünn sind wir gegangen und schweben am Rande unserer Kräfte,  und jetzt warten wir nur auf das erlösende Wort: Weihnachten.

Rakkaat veljet ja siskot! Asiat voidaan jakaa kehällisiin ja ydinasioihin. Tänään olemme viipyilleet joulukertomuksen kehällä: veronkannossa, seimissä, paimenissa ja vaipoissa. Kehällä on myös muunlaista tavaraa: lahjavuoria, lipeäkalaa, kinkkuja ja petteripunakunoja – sitä joulua, jota me otsa hiessä valmistelemme. Ydintä ei voi usein ymmärtää ilman kehää, mikä on sen ympärillä. Kehä on meille apuneuvo ytimen tarkasteluun, eikä sille pidä nauraa. Kristusta ei voi tässä ajassa katsoa kasvoista kasvoihin, mutta voimme olla häneen yhteydessä rukouksessa, lukiessamme Jumalan sanaa ja sakramenteissa. Kehällä olevat asiat puhuvat yhdestä ja ainoasta, ihmiseksi tulleesta Jumalasta, joka on sinun ja minun Vapahtaja.

Joulun sana, se kehdossa oleva logos, on armon sana. Sinun ei tarvitse kantaa kuormiasi yksin, sinulla on puolestapuhuja nyt ja aina. Sinun elämässäsi on valo. Lasten laulun sanoin:

Tulemme, Jeesus, pienoises,

nyt Betlehemin seimelles.

Sä valos loistaa meille suo.

ja jouluriemu meille tuo.

 

Me luokses käymme kiittäen,

sun etees maahan langeten.

Sä ota meidät omikses,

sun sisarikses, veljikses!

 

Nyt seimes luona veisaamme,

ja sulta, Jeesus, pyydämme:

Suo kerran meidän, lapsien,

sua kiittää eessä istuimen!

Meille kaikille siunattua matkaa jouluun!
Eine gesegnete Weihnachtszeit für uns alle!

 

 

 

 

 

 

 

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